Feuerwehr Weilimdorf stellte dem Sicherheitsbeirat Einsatzgeschehen vor, Foto GOEDE

Feuerwehr Weilimdorf stellte dem Sicherheitsbeirat Einsatzgeschehen vor

(RED) Am Mittwochabend, 25. Oktober 2023, stellte die Führungsebene der Freiwilligen Feuerwehr Weilimdorf im Rahmen der Sitzung des Sicherheitsbeirates den Bericht zum Einsatzgeschehen 2021/22 vor.

Kommandant Patrick Schöffner, der stellv. Kommandant Heiko Schroff und der zweite stellv. Kommandant Tobias Weber wiesen eingangs darauf hin, dass der Personalstand der Feuerwehr in Weilimdorf konstant auf einem hohen Niveau sei. So waren 2022 70 Aktive (im Einsatz, 2023 sind es aktuell 69), 20 sind in der Jugendabteilung dabei, die Altersabteilung zählt konstant 17 Mitglieder, insgesamt waren 2021 bei der Feuerwehr in der Glemsgaustraße 110 Feuerwehrmänner und -frauen eingebunden, 2022 waren es 107, im Jahr 2023 sind es aktuell 106. Der Frauenanteil ist vor allem bei der Jugendfeuerwehr mit 40 % positiv hoch, bei den Aktiven sind es bislang nur 9 %. “Wir denken, dass die Quote bei der Einsatzabteilung aber demnächst mit dem Wechsel der Damen von der Jugend hin zu den Aktiven sich deutlich verbessern wird”, so Schöffner zum Bezirksbeirat.

Der Mittelwert der Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr in Weilimdorf liegt von 2012 bis 2023 bei 125, also jeden dritten Tag gibt es einen Einsatz. 2021 waren es 140, in 2022 sank die Zahl auf 100, in 2023 sind es aktuell bislang 134 Einsätze, so Schöffner.

Die Haupteinsatzzeit der Floriansjünger lag 2022 mit 60 % Anteil im Zeitfenster zwischen 06 und 17 Uhr, bei 24 % zwischen 17 und 22 Uhr und bei 16 % in der Nacht zwischen 22 und 06 Uhr. “Hier sprechen wir unseren Arbeitgebern einen besonderen Dank aus, dass sie uns so einfach tagsüber zu den Einsätzen gehen lassen, das ist nicht selbstverständlich!”, so Schöffner und Schroff, was der Bezirksbeirat mit Applaus unterstützte.

Die Haupteinsatzschwerpunkte der Wehr sind in Weilimdorf neben den Brandeinsätzen auch Hilfeleistungen, Verkehrsunfälle, medizinische Erstversorgung und Unwettereinsätze. Im März 2022, als aus der Ukraine die Kriegsflüchtlinge auch in Stuttgart ankamen, unterstützte die Feuerwehr dies auch mit der Einrichung von Notunterkünften im Stadtgebiet.

Die umfassendsten Einsätze 2022 und 2023 waren in Weilimdorf der Brand im Kreuzotterweg, der Brand eines Müllfahrzeugs, ein Gefahrgutunfall in der Turbinenstraße, aber auch der Zimmerbrand am Löwen-Markt, der Brand in einer Pizzeria in Feuerbach – und zuletzt der Saunabrand am vergangenen Sonntag auf dem Walz-Areal bzw. bei der SG Weilimdorf (weilimdorf.de berichtete).

Kritisch betrachten Schöffner, Schroff und Weber die Möglichkeiten der Aus- und Fortbildung der Feuerwehr in Stuttgart im Gesamten. Drei Feuerwachen (Bad Cannstatt, Feuerbach und Degerloch) böten nur begrenzte Möglichkeiten für praktische Übungen. Der Hof der Feuerwehr in Bad Cannstatt ist für Brandübungen nicht (mehr) geeignet, er wird als Parkplatz genutzt. In Feuerbach, wo sich der Ausbildungsstandort für Atemschutz und Sprechfunk befindet, sind die Räumlichkeiten beengt, auch hier ist der Hof mittlerweile ein Parkplatz. Die Feuerwache in Degerloch verfügt (noch) über ausreichend Hoffläche und einen Schlauchturm. Doch die Wache wird nach Möhringen umziehen, dort fehlen diese Möglichkeiten, in Degerloch wird die AWS “einziehen”. Hier sicherten die Bezirksbeiräte zu, dies nachdrücklich auch in den Gemeinderat einzubringen.

Probleme sorgen bei den Einsätzen immer wieder Falschparker. Dies stünden vielfach im Halteverbot, in Kreuzungsbereichen wie Brandschutzzonen – selbst direkt vor dem Feuerwehrhaus in Weilimdorf wird die Ausfahrt durch Falschparker schamlos blockiert. “Wir sind im Gespräch mit dem Amt für öffentliche Ordnung und dem Tiefbauamt, es braucht hier eine Lösung!”, so Schöffner. Da für den ruhenden Verkehr das Ordnungsamt zuständig sei, dies aber mehr im Innenstadtbereich unterwegs sei und weniger in den Außenbezirken, dauerte es teils Stunden oder gar mal einen Tag, bis ein Falschparker entfernt werden könne.

Angesichts der globalen Entwicklung rund um Sicherheit und Warnungen wird die Feuerwehr Weilimdorf baldmöglichst ein sogenannter “Notfall-Leuchtturm” werden. Notfall-Leuchttürme dienen als Anlaufstelle für Hilfeersuchende bei besonderen Einsatzlagen im Stadtgebiet, sei es bei längeren Stromausfällen, Cyberangriffen auf die Infrastruktur oder Naturereignisse wie Unwetter. Damit hätten die Weilemer dann die Möglichkeit in der Glemsgaustraße direkt Notrufe abzusetzen, wenn sonst nichts mehr geht. Bislang fehlt dem Feuerwehrhaus allerdings der notwendige Notstrom – dieser muss erst noch installiert werden.

Die Bezirksbeiräte dankten abschließend für die ehrenamtlichen Einsätze der Feuerwehr – und sicherten nochmals die Unterstützung für die angesprochenen Problembereiche zu.

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