Württembergische Gartenakademie organisiert Fahrt zur Buga 2005 nach München

Auf dem Gelände des ehemaligen Münchner Flughafens erstreckt sich auf einer Fläche von 200 ha der Landschaftspark Riem als größter kommunaler Park der Stadt. Der Entwurf des französischen Landschaftsarchitekten Gilles Vexlard greift landschaftshistorische Gegebenheiten auf, wie z.B. die diagonal von Nordost nach Südwest gegliederten landwirtschaftlichen Flurstücke sowie Teile der Start- und Landebahnen. Die Bundesgartenschau ist Bestandteil des Landschaftsparks der neuen Messestadt Riem, zukünftiger Wohnort für 16.000 Menschen und Naherholungsgebiet für 40.000 Menschen Die Intensiv- und Ausstellungsbereiche, konzipiert von Rainer Schmidt, Landschafts-architekten München, präsentiert unter den Leitgedanken „Perspektivenwechsel“ und „Nachhaltigkeit“, reihen sich entlang der Hauptachse, der sogenannten Parkterrasse und münden in die drei Eingangsbereiche Ost, Süd und West. Verantwortlich für die Pflanzplanung, die Staudenflächen und die temporären Bereiche ist das Büro LUZ Landschaftsarchitekten. Geht man durch den Eingang Ost, wird man sofort vom Blattgarten umfangen, Staudenbeete, die sich jetzt im Spätsommer in verblüffenden Farbkombinationen zeigen. Die Gesamtkomposition erkennt man, wenn man auf dem ca. 2,5 m hohen Schotterwall entlang geht. Aus der Höhe ist die Struktur eines Blattes zu erkennen, dessen Blattnerven die Wege sind. Erster Hinweis auf das Leitthema „Perspektivenwechsel“. Der Ausstellungsbereich Grabbepflanzung und Grabmal veranschaulicht dem Besucher die zeitgemäße Grabgestaltung. Skulpturen aus vielfältigen Materialien, verblüffend eingesetzt, bieten eine individuelle Alternative zum klassischen Grabstein. Neuartige Ideen, wie z.B. ein Doppelgrab als Senkgarten, lösen traditionelle Vorgaben auf. Ein Glassplitterband um die Anlage symbolisiert den Fluss Styx zur griechischen Unterwelt Hades. Die Parallelen Gärten zeigen Gartenkunst in neuem, aufregenden Gewand. Überraschende Materialeinsätze, Formgebungen und Pflanzenwahl zeigen den derzeitigen Trend, der durch seine klaren Formensprache die Einflüsse des Biotop-Gartens der letzten Jahre ablöst. Witzige Ideen, wie „das tropfende Dach“ im schachbrettartig angelegten Schaugarten oder die mit orangefarbenen Keramikkugeln befüllten Gabionen überraschen den Besucher. Wer nach neuen Anregungen für die Gestaltung seines Gartens sucht, hier wird er fündig. Auch im Bereich Senkgarten zeigen neue Interpretationen der Begriffe „Freiraumplanung“, „Landschaftsarchitektur“ bis hin zur „Landart“. Hier gilt es einzutauchen in neue Welten, die die Zielsetzung „Perspektivenwechsel“ hervorgebracht hat. Kleine und große Menschen können sich in der vergrößerten Zelle der Sumpfdotterblume verzücken lassen, dargestellt in Form einer Grashügellandschaft, durchzogen von rotgefärbten Wegen aus Fallschutzmaterial, bei deren Betreten sich man wie der Schwerkraft entbunden fühlt. Nachhaltigkeit symbolisiert auch der Beitrag „Wetterwechsel“ von Peter Latz und Partner. Konzentrisch aufgestellte Natursteinscheiben auf der sich trichterförmig zur Mitte hin vertiefenden Fläche ziehen den Besucher ins Innere. Aus 120 Düsen werden in Abständen nebelfeine Wassertropfen gesprüht, die in der Mitte eine Dampfwolke schweben lassen und so verschiedene Klimastufen auf kleinstem Raum erlebbar machen. Im Zellengarten mit den 12 ausgestalteten Zellen wird der Perspektivenwechsel wiederum deutlich. Betritt man eine Zelle, schrumpft man augenblicklich auf die Größe einer Maus oder eines Käfers, die je nach Umgebung, die Umwelt als Bedrohung oder Schutz erfahren. Selbst für das „Glück“ ist gesorgt. Im Innern der sogenannten „Wiese“ warten vierblättrige Kleeblätter darauf, gepflückt zu werden. Weitere furiose Pflanzenzusammenstellungen zeigen sich in den Eingangsbereichen West und Süd. Im Eingang West werden die Blütenteppiche und Staudenflächen ergänzt durch die 3 Blumenhallen. Im Eingangsbereich Süd finden die Kleingärtner Musterkleingartenanlagen. Hier steht auch der Deutsche Pavillon „Biovision“ des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Der rund 950 Quadratmeter große Pavillon und die etwa 10.000 Quadratmeter zusätzlichen Freiflächen rund um den Pavillon informieren die Besucher unter anderem über nachwachsende Rohstoffe und deren Nutzung, die natürliche Vielfalt und die biologische Schädlingsbekämpfung. Der bis zu 18 Meter tiefe BUGA-See mit seinem Kiesstrand, den farbenfrohen Sonnenschirmen, dem Strandcafe und der einladenden Flaniermeile im Herzen des einzigartigen Landschaftsparks ist die Attraktion bei den unterschiedlichsten sportlichen und kulturellen Events. Das Rückgrat der BUGA bildet die Parkterrasse mit der 2,5 km langen und 2 m breiten Mauer, die genau auf dem Breitengrat 48,09 entlang läuft. Eingelassene Messingtafeln zeigen alle Länder, die auf diesem Breitengrad zu finden sind. Die BUGA macht Spaß, ist spannend und unterhaltsam. Wer sich auf die BUGA einlässt, findet Anregungen auf vielfältige Weise. Er hat die Chance, ungewohnte Sichtweisen zu erfahren, sich in neuen Kontexten zu erleben und in den 12 Häusern des Wissens wird zudem noch der Wissensdurst befriedigt. Ich kann nur die Empfehlung aussprechen, die BUGA 2005 zu besuchen. Und wer am 10. und 11. September Zeit hat, kann dies mit der Gartenakademie tun. Infos unter: 06221/709815 und 06223/488048. Homepages: www.Die.Kurpfalz.de oder www.gartenakademie.info!

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