illustration-1863lichtkarz

Wieder “Lichtkarz” in der Heimatstube

Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es auch in “Weil im Dorf” den Brauch der LICHTKARZ. Zwischen dem 11. November, dem Martini – Tag, und dem 02. Februar, Maria Lichtmess, trafen sich nicht nur junge Frauen in einer “LICHTSTUBE”, um dort gemeinsam zu spinnen oder sich mit Handarbeiten für ihre Aussteuer zu beschäftigen. Es waren gesellige Abende mit genügend Licht und Wärme.

Man konnte die Lichtstube an einer außen hängenden Laterne erkennen. Gastgeber waren oft verwitwete Frauen, die dafür allerdings von der Obrigkeit eine besondere Erlaubnis einholen mussten. Besucht wurden diese Abende auch von jungen Burschen, die Strohseile machten, Weidenkörbe flochten oder den Mädchen die Kunkel des Spinnrads hielten. Die Burschen freuten sich, wenn sie ein Mädchen auf dem Heimweg begleiten durften, weil ja “Im Dunkeln gut Munkeln war” .

Bei der LICHTKARZ wurden auch Lieder gesungen und spannende oder gruselige Geschichten erzählt. Der Pfarrer des Dorfes und die Obrigkeit achteten mit scharfem Auge darauf, dass alles gesittet vonstatten ging. Vergehen kamen vor den Kirchenkonvent, der darauf Strafen verhängte, die in Protokollen festgehalten und bis heute erhalten sind.

Der Heimatkreis freut sich, dass ULRIKE KRAWCZYK, in Erinnerung an diesen Brauch der LICHTKARZ, kleinen und großen Gästen in der Heimatstube in der Ditzinger Str. 7 in gemütlicher Runde GESCHICHTEN aus ihrem großen Fundus erzählen wird: Am Freitag, 05. Januar 2018 um 15:00 Uhr für Kinder ab 5 Jahren aus dem Bereich “Märchen und Erzählungen aus aller Welt”, am Samstag, 20. Januar 2018 um 16:00 Uhr für Erwachsene aus dem Bereich “Sagenhafte Geschichte(n)”. Es wird kein Eintritt erhoben.

Text & Illustration: Weilimdorfer Heimatkreis

Ähnliche Beiträge