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Weilimdorfer Sicherheitsbericht 2006 im Bezirksbeirat

Manfred Renkewitz und seine Kollegin Sonja Bohlien stellten am Mittwochabend im Weilimdorfer Bezirksbeirat den “Sicherheitsbericht 2006” vor. Die Kriminalitätsentwicklung im Stadtbezirk steht gar nicht so schlecht da, zwar ist keine Tendenz “zum Guten” ersichtlich, aber wenigstens auch keine Tendenz zur Verschlimmerung. Renkewitz zeigte sich mit dem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln durchaus zufrieden. Im Jahr 2006 wurden in Weilimdorf 1.299 bearbeitete Fälle registriert, zwei weniger noch als 2005. Abgesehen vom Ausreißerjahr 2004 (1.904 Fälle, als es eine erhebliche Betrugsserie in Weilimdorf gab), blieben die Zahlen im üblichen Durchschnitt der letzten 13 Jahre (1.328 Fälle).

Die Kriminalität in Weilimdorf betrug 2006 in den absoluten Zahlen 752 Fälle in Weilimdorf, 235 im Giebel, 108 im Wolfbusch, 103 in Hausen und 101 in Bergheim. Als schlimmste Delikte stellten sich im vergangenen Jahr die Diebstähle mit einem Anteil von 22 % heraus, dicht gefolgt die Straßenkriminalität mit einem Anteil von 21 %. Tendenziell nahm seit 1999 vor allem im Giebel die Kriminalität in Giebel am meisten zu, die übrigen Stadtteile blieben recht konstant.

Bei den Tatverdächtigen sind im langjährigen Vergleich die Erwachsenen im Alter von 22 bis 60 Jahren mit 71,4 % am häufigsten vertreten, gefolgt von den 18 bis 21 Jährigen mit 10,3 %, die Jugendlichen mit 11,2 % und auch die Kinder sind mit einem Anteil von 7,2 % nicht gerade “unschuldig”. 2006 hat sich hier auch kaum etwas geändert: Die Jugendkriminalität nahm allerdings um gut zwei Prozent zu.

Bei vielen Senioren drängte sich in den letzten Jahren der Verdacht auf, ihre Altersgruppe sei überproportional als Opfer betroffen. Diese These konnte Renkewitz komplett widerlegen: nur sechs Prozent der Opfer sind über 60 Jahre alt, 54 % sind die Erwachsenen, die 18 bis 21jährigen 9 %, die Jugendlichen 16 % und Kinder sind mit 15 % deutlich häufiger Opfer von Kriminalität als die Rentner. Ursachen für die Ängste der Senioren sieht Renkewitz vor allem im Sicherheitsdenken der Menschen im Rentenalter. Für sie sind lärmenden und streitende Kinder eher eine Bedrohung als für die jüngeren Generationen: “Die jungen Menschen sind risikobereiter und denken nicht so viel über die Folgen nach wie die älteren Menschen!” stellte Renkewitz fest. Das Angstbild der Senioren in den Griff zu bekommen ist somit auch Aufgabe des Bezirksbeirates und der Menschen in Weilimdorf im Gesamten. Deshalb sieht Renkewitz weder Bedarf noch Möglichkeiten, die Streifen in Weilimdorf zu verstärken.

Im städtischen Vergleich von Stuttgart steht Weilimdorf nämlich ganz gut da: Errechnet man den Durschnitt auf Straftaten je 100.000 Einwohner, hat 2006 Stuttgart-Gesamt 9.289 Straftaten hinnehmen müssen, in Weilimdorf waren es dagegen nur 4.221, weniger als die Hälfte des Stadt-Mittelwertes. So gesehen, kann Weilimdorf weiter ruhig schlafen – nur bei der Kinder- und Jugendkriminalität sollte mehr angesetzt werden. Es ist erschreckend genug, dass 31 % aller Straftaten-Opfer unter 21 Jahre alt sind.

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