seibold_sicherheitsbeirat

Verkehrsunfall-Fahrerflucht wurde 2008 in Weilimdorf zum Volkssport

Der Sicherheitsbeirat für Weilimdorf hielt direkt vor der Sitzung des Bezirksbeirates seine Sitzung im Bezirksamt Weilimdorf ab, hier stand der Revierleiter der Polizei Feuerbach-Weilimdorf, Dietmar Seibold, Rede und Anwort zur Entwicklung im Stadtbezirk im Jahr 2008. Zwar nahm die Kriminalität im vergangenen Jahr auf 1237 Fälle zu, das sind 6 % mehr als in 2007 (1167). Im Vergleich zu den übrigen Stadtbezirken wie z.B. Feuerbach kam Weilimdorf allerdings noch mit einem blauen Auge davon. In der Einzelbetrachtung ging Dietmar Seibold auf die Fakten der Kriminalstatistik ein. Abgenommen hat 2008 die Straßenkriminalität um 15,1 %, auch die Gewaltkriminalität ging um 4 % zurück. Bei der Wirtschaftskriminalität in Weilimdorf waren es 56,3 % Rückgang (von 16 auf 7 Fälle), die Computerkriminalität ging um 35,7 % zurück. Ebenso verringerte sich der einfache Diebstahl (-11,3 %) und die Körperverletzungsdelikte (-3,2 %).

Hingegen erheblich zugenommen haben die Umwelkriminalität (+80 %), Schwerer Diebstahl (+25,8 %), Rohheitsdelikte (+6,6 %), Vermögens- und Fälschungsdelikte (+12,7 %) und Rauschgiftdelikte (+105,6 %). Allerdings ist die Rauschgiftkriminalität immer hohen Schwankungsbreiten unterworfen, da die Drogenszene sich fortwährend verändert, sie sofort auf polizeiliche und gesellschaftliche Maßnahmen reagiert.

Bei der Verkehrsunfallentwicklung müssen sich viele Weilimdorfer nun wohl an die eigene Nase fassen: im Stadtbezirk Weilimdorf-Zentrum stieg 2008 die Zahl der Unfälle von 71 auf 168, im Bezirk Weilimdorf Nord von 50 auf 76 (mit Fahrerfluchtsteigerung von 5 auf 41!), in Bergheim von 9 auf 13, in Giebel von 12 auf 40 (mit einer Steigerung der Fahrerflucht von 3 auf 28!), in Hausen von 7 auf 16 (Fahrerflucht stieg von 1 auf 11!) und in Wolfbusch von 9 auf 21 (mit Steigerung der Fahrerflucht von 3 auf 14).

Die Polizei reagiert aufgrund der massiven Steigerungen bei Fahrerfluchten nun mit einer verstärkten Recherche-Methode, die an die beliebten Fernsehsendungen rund ums CSI erinnert: Spurenaufnahme per Analyse von Lack- und Scherben wie Autoteilen des Geflüchteten, Vergleiche der Spuren mit neu angelegten Listen der Autohersteller um die Unfallfluchtfahrer so am Ende eingrenzen und doch noch dingfest machen zu können. Hier erwartet Dietmar Seibold in nächster Zeit eine deutliche Steigerung der Aufklärungsquote.

Dietmar Seibold zeigte sich mit der Entwicklung im Stadtbezirk zufrieden, auch wenn die Summe der Fälle leicht zugenommen hat. Im Vergleich zu Feuerbach, das 2008 immerhin 2.352 angezeigte Fälle aufwies, steht Weilimdorf mit nur der Hälfte immer noch recht gut da.

Seibold verabschiedete sich abschließend gegenüber vom Sicherheits- und Bezirksbeirat: Sein Ruhestand ist in greifbare Nähe gerückt. Wer allerdings neuer Revierleiter für Feuerbach-Weilimdorf werden wird, konnte Seibold noch nicht sagen: “Es wird sicherlich nicht schlechter!”.

Ähnliche Beiträge