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Überflutungen nach starken Regenfällen im Landkreis Ludwigsburg

Nach zum Teil heftigen Regenfällen in den frühen Morgenstunden waren Polizei, Feuerwehren und Technisches Hilfwerk am Sonntag im Dauereinsatz. Besonders betroffen waren das südliche und das westliche Kreisgebiet entlang der Glems mit den Gemeinden Gerlingen und Ditzingen und Korntal-Münchingen sowie Schwieberdingen und Unterriexingen.

Bei Niederschlagsmengen zwischen 70 und 100 Liter pro Quadratmeter liefen zahlreiche Keller innerhalb kurzer Zeit voll und mehrere Straßen wurden überflutet. In Gerlingen schlugen Blitze in zwei Wohnhäuser ein. Dabei ist jedoch kein nennenswerter Sachschaden entstanden und auch Personen sind nicht zu Schaden gekommen.

In Ditzingen ist die Kläranlage überflutet worden. Es ist nicht auszuschließen, dass ungereinigtes Abwasser in die Glems eingespült wird

Im Ortskern von Schwieberdingen stand das Wasser der Glems am Sonntag Vormittag bis zu 1,50 Meter hoch in den Straßen. Neben dem Rathauskeller und vier Tiefgaragen wurden die Keller von mindestens 200 Haushalten überflutet. Zahlreiche Fahrzeuge standen bis zum Dach im Wasser. Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis und das Technische Hilfswerk waren mit rund 300 Kräften im Einsatz, um Wohngebäude zu sichern und Sandsacksperren zu errichten. Gegen Mittag begann sich das Wasser langsam zurückzuziehen. Die Feuerwehr wartet derzeit das vollständige Abfließen ab und beginnt im Anschluß mit dem Auspumpen der Keller und Tiefgaragen. Während auch in Schwieberdingen keine Personen zu Schaden gekommen sind, lässt sich der durch das Hochwasser angerichtete Sachschaden derzeit noch nicht beziffern.

Gegen 13.00 Uhr erreichte die Flutwelle der Glems die Gemeinde Unterriexingen und überflutete dort die Hauptstraße und die Oberriexinger Straße. Das Wasser steigt derzeit noch an. Eine Tiefgarage und mehrere Kellerräume sind überflutet. Die Feuerwehr hat das Gelände einer angrenzenden Tankstelle mit Sandsackbarrikaden gesichert.

##Nachmeldungen des 05. Juli 2010:##

Schwieberdingen_

Die Feuerwehr war die gesamte Nacht im Einsatz, um vollgelaufene Keller leer zu pumpen. Diese Arbeiten dauern auch zur Stunde noch an. Neben kleineren Tiefgaragen von Wohngebäuden waren auch die großen Tiefgaragen des Rathauses und eines Lebensmittelmarktes vollständig geflutet worden. Rund 40 Pkw sind in den Tiefgaragen und auf den Straßen im Ortskern im Wasser versunken.

Im Keller des Bürger- und des Rathauses und auch in der Rathaustiefgarage mussten die Abpumparbeiten unterbrochen werden, da mit Kraftstoff und Öl aus Fahrzeugen und Öltanks kontaminiertes Wasser durch Spezialfirmen beseitigt werden muß. Neben Privathaushalten sind im Ortskern etwa 15 Ladengeschäfte, Gaststätten und Dienstleistungsbetriebe vom Hochwasser betroffen.

Der Straßenverkehr in Schwieberdingen läuft wieder ohne nennenswerte Behinderungen. In einer Scheune an der Vaihinger Straße waren offensichtlich unerlaubt größere Mengen Altöl gelagert worden. Nachdem auch dadurch Wasserverschmutzungen verursacht worden waren, hat der Arbeitsbereich Umwelt und Gewerbe der Polizeidirektion Ludwigsburg in Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt die weiteren Ermittlungen in dieser Sache übernommen.

Der durch das Hochwasser in Schwieberdingen angerichtete Gesamtschaden lässt sich derzeit noch nicht beziffer, dürfte aber mehrere Millionen Euro betragen. Besonderheiten: Zwei Personen mussten mit einem Boot des Technischen Hilfswerks aus einem Gebäude evakuiert werden, das sie zunächst nicht verlassen wollten. Eine Autofahrerin wurde von der Feuerwehr aus ihrem Pkw geborgen, der in der Vaihinger Straße im Hochwasser stecken geblieben war.

__Unterriexingen__

In Unterriexingen war nur die Sperrung der Straße über die Glemsbrücke erforderlich. Hier stand das Wasser 60 cm hoch. Eine zuvor bereits mit Sandsächen abgesicherte Tankstelle wurde vom Wasser nicht erreicht. 15 Gebäudekeller liefen voll und sind mittlerweile von der Feuerwehr ausgepumpt worden. Ab 17.30 Uhr hat sich die Glems in ihr Flussbett zurückgezogen. Verkehrsbeeinträchtigungen bestehen nicht mehr. Der entstandene Sachschaden wird auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt.

__Ditzingen__

Vor allem das südöstliche Stadtgebiet war betroffen. Zahlreiche Keller und Tiefgaragen im Bereich Weilimdorfer Straße, Stuttgarter Straße, Hohenstaufenstraße sind vollgelaufen. Die Feuerwehr ist aktuell noch mit dem Auspumpen der Keller beschäftigt. Insbesondere in den Vormittagsstunden war dadurch der Berufsverkehr deutlich beeinträchtigt. Das städtische Schwimmbad an der Hohenstaufenstraße, das derzeit modernisiert wird, wurde geflutet und die Neuinstallationen erheblich beschädigt. In der Stadthalle Ditzingen wurde das koplette Untergeschoß mitsamt Gaststätte und Kegelbahnen ebenso überflutet wie das Untergeschoß im Schulzentrum Glemsaue. In der Sporthalle stand das Wasser bis zu einer Höhe von 2,5 Meter. Angaben zur Scha-denshöhe liegen hier noch nicht vor.

__Gerlingen__

In Gerlingen wurde insbesondere das Rathaus in Mitleidenschaft gezogen, nachdem im östlichen Bereich ein Rückhaltebecken übergelaufen war und sich die Wassermassen in Richtung Stadtmitte ergossen hatten. Mehrere im Untergeschoß abgestellte Behördenfahrzeuge sind vermutlich nicht mehr zu gebrauchen. Durch den Wasserdruck wurde die Zwischendecke zwischen 1. und 2. Untergeschoß angehoben. Ob die Gebäudestatik beeinträchtigt wurde, wird ein Sachverständiger feststellen müssen.

_Korntal-Münchingen

Die Feuerwehr in Korntal-Münchingen musste am Sonntag im gesamten Stadtgebiet 43 Keller und Gebäudeteile auspumpen in denen sich das Wasser bis in 50 cm Höhe staute. Die Überlaufbecken in den Stadtteilen Korntal und Münchingen waren zum Teil übergelaufen. Die Situation hatte sich hier am Sonntagabend wieder weitgehend normalisiert.

Bei einer sich zunehmend entspannenden Wetterlage rechnen die Rettungskräfte derzeit nicht mit einer Verschärfung der Situation.

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