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Sozialdatenatals 2005 bescheinigt Weilimdorf überwiegend positive Seiten

Mit reichlicher “Verspätung” von rund 20 Monaten aber dennoch interessanten Zahlen konnte Oliver Herweg vom Stuttgarter Jugendamt am Mittwochabend den Sozialdatenatlas der Stadt Stuttgart dem Bezirksbeirat vorstellen. Herweg legte den Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche, Weilimdorfs “Problemzonen” liegen in Giebel – und konnte dennoch feststellen: “Einmal eine Weilemer, immer ein Weilemer!” Denn Weilimdorfs Einwohner sind die beständigsten Bürger der Landeshauptstadt, der Stadtbezirk weist die längste durchschnittliche Wohndauer der Stuttgarter auf – und das in allen fünf Stadtteilen! Derzeit wachsen nur Hausen und Wolfbusch von der Einwohnerzahl her, die übrigen Stadtteile bleiben gleich oder weisen zwischen 2004 und 2005 eine leichten Schwund auf. Hausen ist der jüngste Stadtteil im Bezirk, 47 Prozent der Bewohner wohnen in Haushalten mit Kindern.

Beim Migrationshintergrund ist die Einwohnerzahl im Schnitt der Landeshauptstadt (40 Prozent), nur bei den 18- bis 21jährigen liegen Hausen, Giebel und der Löwenmarkt/Pfaffenäcker deutlich über den Schnitt, den dritthöchsten Wert der Landeshauptstadt mit Migrationshintergrund der über 60jährigen weist mit 54 Prozent immerhin Hausen auf.

Die Schwerpunkte der von Arbeitslosigkeit (ALG I, II und Hartz IV) betroffenen Weilimdorfer liegen im Bereich Löwenmarkt/Pfaffenäcker und Giebel – insbesondere auch bei den Arbeitslosen, die jünger als 25 sind. Während vier der fünf Stadtteile Weilimdorfs in den “Gebietstypen 1 bis 3” (sozial gefestigt, die Skala geht von eins bis sieben, je höher die Zahl, um so mehr Probleme hat ein Stadtteil) liegen, rutschte 2005 der Giebel von der Typklasse 4 nach 6 ab. Hier stieg vor 20 Monaten der Anteil der Hartz IV-Empfänger um 5 Prozent, während er in der gesamten Stadt nur um 3 Prozent anstieg. Die Arbeitslosenquote lag in Giebel im Dezember 2002 noch bei 8 Prozent, im Dezember 2005 dann bei 13 Prozent. Auch die Jugendarbeitslosigkeit stieg deutlich: in absoluten Zahlen gesehen von 8 auf 19 Arbeitslose unter 25 Jahren. Das entspricht mehr als einer Verdoppelung.

Herweg mußte eingestehen, dass die Daten inzwischen “nicht mehr die neuesten” sind, der Wirtschaftsaufschwung 2006 und 2007 konnte nicht berücksichtigt werden. Herweg verwies aber darauf, dass das Jugendamt mit diesen Zahlen wenigstens in den letzten 18 Monaten seine Arbeit in den Problemzonen verbessern konnte und auch durch Auswertung der Zahlen des Sozialdatenatlas andere städtische Ämter wichtige Informationen erhalten konnten. Selbst Bauträger fordern die Daten inzwischen an, um die gesellschaftliche Struktur bei Bauvorhaben besser berücksichtigen zu können.

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