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Weilimdorfs neue Urlaubsadresse: der Biergarten „Strohgärtle“ am Trompetle

(RED) Seit Freitag, 7. August 2020 hat Weilimdorf eine neue Urlaubsadresse: Die Grünfläche des Gelände des Musikverein Weilimdorf in der Köstlinstraße 109 hat sich in einen bunten Biergarten verwandelt, in das „Strohgärtle“.

In „Corona-Zeiten“ ist ein Neustart eines Biergarten bzw. Restaurant einer mit vielen Fragezeichen, der Respekt verdient: Hygiene-Regeln, eine Pandemie-Entwicklung die nicht vorhersehbar ist – und dennoch hat es ein Pächter gewagt. Und der Start war turbomäßig: „Vor 3 Wochen haben wir erstmals mit Herrn Sandfort zusammengesessen“, so Mark Bachofer, Vorsitzender des Musikverein Weilimdorf, und weiter: „Vor einer Woche haben wir uns zusammengesetzt und den Vertrag gemacht, weil uns das vorgeschlagene Konzept überzeugt hat. Und heute haben wir erstmals geöffnet – man sieht dass Weilimdorf sowas dringend gebraucht hat!“ – und blickt zufrieden auf den sich am ersten Abend rasch füllenden Biergarten „Strohgärtle“.

Im Frühjahr sah es allerdings noch ganz anders aus. Der bisherige Pächter des Trompetle, der Vereinsgaststätte des Musikverein Weilimdorf, trennte sich im Einvernehmen mit dem Musikverein, allerdings durch die beginnende Coronapandemie wesentlich früher als vorgesehen. Die Ungewissheit der ersten Jahreshälfte war groß – und der Vorstand des Musikverein um so erstaunter, auf die von Immobilenberater Tim Klopfer unterstützte Ausschreibung Ende Juni/Anfang Juli 2020 mehr als 40 Bewerbungen auf die Pacht des „Trompetle“ zu erhalten, die vorgab, dass der Musikverein ein neues wie frisches Konzept samt Schwerpunkt auf „schwäbischer Küche“ sucht.

Eine Bewerbung stach deutlich heraus: die von Uli Sandfort und seine Partnerin Florentina Cornea. Sprichwörtlich für den Musikverein minutiös durchgetaktet „mit Hand und Fuß“ lag eine Mappe auf dem Tisch, die der Vorstand und Klopfer als „ein Gespräch wert“ erachteten und Sandfort einluden. Die Chemie stimmte von der ersten Minute an – und so wurde im Eiltempo die Umsetzung wie Eröffnung in die Wege geleitet, denn gut geplant war sie schon im Papierzustand. „Schade nur, dass derzeit durch den Bau der Mensa auf dem Gelände der Wolfbuschschule der Durchgang zu unserem Musikverein-Gelände nicht direkt möglich ist. Vom Wolfbusch her ist der Zugang über die Brücken der B295 ja kein Problem, aber die Menschen aus dem Weilemer Stadtzentrum müssen halt derzeit einen kleinen Umweg um das Schulgelände herum nehmen, also über die Thaerstraße und Deidesheimer Straße. Wir haben Anträge für eine Ausnahme in den Sommerferien an die Stadt gestellt, da die Mensa derzeit überwiegend im Innenausbau ist, aber die wurden von der Stadt alle abschlägig beschieden“, so Bachofer.

Sandfort sieht darüber ein wenig hinweg – er hat schon mit einigen Unbilden in der Gastrobranche umgehen müssen. Erfolgreich im Marketing und Eventbereich hat er sich zuletzt im Leonberger „Strohländle“ eingebracht, das lange Jahre sehr gut lief – und in 2020 wegen Corona abgesagt werden musste. „Als ich die Ausschreibung sah, wusste ich, das ist mein Ding!“, so Sandfort. Also setzte er sich hin, entwickelte „sein“ Konzept – das ein wenig an eine „Lightversion“ des „Strohländle“ erinnert. Allein der Name für den neuen Weilemer Biergarten ist Programm und gut am Konzept mit Stroh im Presszustand, farbigen Wimpeln Sonnenschirmen und Sonnenliegen wie Tischen erkennbar: „Strohgärtle“. Mit etwas Schmunzeln und Blick auf die Strohballen auf dem Gelände des Musikvereins stellen Bachofer und Sandfort fest: „Hat was! Und im Herbst setzen wir die Umgestaltung fort. Im Trompetle – der Name bleibt – planen wir großes und besonderes, eine Art ‚Schwabenalm‘!“ Während also in den Sommermonaten der Außenbereich fokussiert wird, soll in der kühleren Jahreszeit die „Eventlocation“ des Trompetle der Anziehungspunkt sein, für Hochzeiten steht bereits der Begriff „strohmantisch“ auf dem Sandfort-Konzept. Die Küche setzt auf „Bio“, die Getränke kommen aus der Region.

Bis es so weit ist, ist das frisch gestartete „Strohgärtle“ erst einmal organisatorisch komplett umzusetzen, wofür sich Florentina Cornea als „gute Seele“ auszeichnet: „Zum einen natürlich die Bewirtung mit Speis und Trank, zum anderen wird es immer wieder Musik geben – dies vor allem unplugged wie z.B. dem Straßenmusiker F.W.Solo, der Bayram Agusevi Band – also nicht nur vom Musikverein. Wir haben einige Künstler und Musiker engagiert, die in den nächsten Wochen hier auftreten. Sonntags haben wir für die Kinder den Kindermitmachzirkus Piccolo im Strohgärtle zu Besuch – für einen Unkostenbeitrag von 10 Euro bringen die Mitglieder des Zirkus den teilnehmenden Kindern die wunderbare Welts des Zirkus nahe. Gemeinsam mit erfahrenen Artisten erlernen sie aktiv Jonglage, Clownerie, Bodenakrobatik, Seiltanz und vieles mehr. Die Anmeldung für den Kindermitmachzirkus können die Eltern über unsere Webseite www.strohgärtle.de durchführen“, so Cornea.

Der Sommer 2020 tut sein bestes, das „Strohgärtle“ in seinen ersten Wochen gut bei den Weilemern ankommen zu lassen: Blauer Himmel, Temperaturen um die 30 Grad – läuft!

Fotos (Goede). Unteres Bild, von rechts nach links: Tim Klopfer, Uli Sandfort, Mark Bachofer, Florentina Cornea und ihre Tochter.

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