wasserschutzkonzept

Lindenbach wurde unter die Lupe genommen

Gut ein Jahr ist es her, dass Dipl.-Ing. Ulrich Haas dem Weilimdorfer Bezirksbeirat Rede und Antwort stand, als es schon einmal darum ging, dass vor allem im Unterdorf der Lindenbach nach heftigen Regenfällen vor sich hinmüffelte. INFRA CONSULT hat nun die letzten Monate Weilimdorfs “Flußlauf” ein wenig unter die Lupe genommen – und viele Ursachen gefunden.

Dass vor allem in den Sommermonaten der Lindenbach nach dem Lindenbachsee trockenfalle während im Oberlauf das Wasser noch vor sich hinplätschert, liegt an heißen Sommertagen: Während sich pro Sekunde zwei bis drei Liter Wasser in den Lindenbachsee ergießen, fließen am unteren Ende nur ein bis zwei Liter im Schnitt ab. Das liegt nicht am Versickern sondern an der Verdunstung. Der flache See fördert im gleisenden Sonnenschein schlichtweg die Wasserverdunstung, der Unterlauf versumpft und vielfach entwickeln sich aus den modernden Pflanzen dann “gewisse Düfte”. Und beim nächsten starken Unwetter sind die Regenüberlaufbecken so mit allerlei Zugaben beschäftigt – was zur bekannten Problematik der Verstopfung führt.

INFRAConsult hat nun die wichtigsten Aspekte für eine Verbesserung des Lindenbachs zusammengefasst: die Reduzierung der Entlastungstätigkeit aus dem Kanalnetz (z.B. Regenwasser von Dächern nahe des Lindenbachs nicht mehr in den Abwasserkanal sondern direkt in den Lindenbach zu leiten), die allgemeine Verbesserung der Bachbettsituation und eine besser Integration des Lindenbachsees und den Um- wie Neubau von Regenwasserrückhaltebecken. Auch müsse der Lindenbachsee entlastet werden, dies wäre angesichts des permanenten Fütterns der Enten durch Anwohner schon schwierig genug, die Tiere sorgen durch permanentes Gründeln zusätzlich für den trüben Gesamteindruck des Sees. Dies kann durch eine Vertiefung des Sees sowie durch Bau eines Geröll- und Sedimentfangs im Oberlauf deutlich verbessert werden.

Doch bis richtige Empfehlungen für Änderungen ausgesprochen werden können, muss die Studie erst einmal fertig gestellt werden, die Überwachungsmaßnahmen fortgeführt und ein Maßnahmenkatalog mit Termin- und Kostenannahmen mit dem Stuttgarter Tiefbauamt ausgearbeitet werden. Und so bleibt bis auf weiteres nur eines zu tun: die “Füttern verboten!”-Schilder wieder aus dem Lindenbachsee zu angeln und den Anwohner verständlich machen, dass sie für die Wasserqualität des Lindenbachs wie -sees mit verantwortlich sind…

Link zum Bericht vom 27. September 2006: