lesung-giebel-2014

Lesung zwischen Bücherregalen

Dass es im Buchladen Regina derart voll werden würde bei dieser Lesung mit Christa Gießler – damit hatte niemand gerechnet! Zum 25. Jahrestag des Mauerfalls war in den Medien derart viel berichtet worden über den 9.11.1989, über persönliche Erinnerungen und Werdegänge, die mit der DDR, der deutschen Teilung und neuen Erfahrungen im wiedervereinigten Deutschland zu tun hatten, dass auch die Autorin selbst skeptisch war, ob genügend Interessierte in den Krötenweg 15 finden würden …

Dass es im Buchladen Regina derart voll werden würde bei dieser Lesung mit Christa Gießler – damit hatte niemand gerechnet! Zum 25. Jahrestag des Mauerfalls war in den Medien derart viel berichtet worden über den 9.11.1989, über persönliche Erinnerungen und Werdegänge, die mit der DDR, der deutschen Teilung und neuen Erfahrungen im wiedervereinigten Deutschland zu tun hatten, dass auch die Autorin selbst skeptisch war, ob genügend Interessierte in den Krötenweg 15 finden würden …

Aber schon eine Viertelstunde vor Veranstaltungsbeginn waren Regina Schopf und ihre Helferinnen emsig bemüht, noch ein paar “Nothocker” im wahrlich nicht großen, aber sehr gemütlichen Buchladen unterzubringen.

Christa Gießler las zu Beginn aus ihrem ersten, autobiographisch gefärbtem Roman ” Unsichtbare Zügel”. Die Zuhörer lauschten gebannt, als es um die Ereignisse der LPGen- Gründung Anfang der 60er Jahre ging. So viel Zwang, so viel Ausweglosigkeit, so eklatante Risse durch Familien und Dorfgemeinschaften – und doch ging das Leben einige Zeit später in neuer Normalität weiter. Das “Bauernkind” Christa, stark vom eigenwilligen, leidenschaftlichen Großvater geprägt, wurde in der DDR gefördert, begann zu schreiben, studierte, arrangierte und engagierte sich. Die Brüche aber blieben – und zeigten sich in den 70er und 80er Jahren heftiger, als sie mit eigener Familie in Leipzig lebte, sich auf neue Weise umschaute, einstige Ideale mit den Realitäten um sich herum verglich.

Nach der Pause las sie kurze Auszüge aus ihrem Biografien-Buch “Wir hier – Ihr dort”, in dem vier Westdeutsche, die jetzt in Leipzig leben, und vier Ostdeutsche, die jetzt, wie sie selbst, in der Region Stuttgart wohnen, zu Wort kommen. Prägungen einst, Perspektiven jetzt und Klischees über das Leben “auf der anderen Seite”, die mitunter so dumm und eifernd daherkommen, dass einem die Lust zum Reden abhanden kommen kann – auch das wurde später diskutiert.

Die Atmosphäre im Buchladen Regina, die viel Nähe zwischen den rund 40 Besuchern herstellte, tat der Lust am Austausch gut!

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