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Kommt Jugendverkehrsschule nach Weilimdorf?

Lange hat die Landeshauptstadt nach neuen bebaubaren Flächen im Stadtgebiet gesucht – und ginge es nach Stuttgarts ersten Bürgermeister Michael Föll, wäre die Bauplanung für das Gelände zwischen Wolfbusch und Giebel im vollen Gange. Doch hier haben sich Weilemer Bürger und auch der Bezirksbeirat quer gelegt – und insofern erfolgreich, dass der Vorschlag, das stillgelegte Gelände der Gärtnerei Walz umzufunktionieren, wenigsten eingehend geprüft wurde. Die schlechte Nachricht: Wohnbebauung “nein”, Jugendverkehrsschule eventuell “ja”.

Denn gegen eine Wohnbebauung spricht die direkte Nähe zum Sportgelände der SG Weilimdorf. Dies müßte meterhohe Lärmschutzwände nach sich ziehen, die Streckenführung der SSB mit den Linien U6 und U13 käme auf der anderen Seite auch nicht gerade leise daher und die Anfahrtsmöglichkeiten sind durch die Schienenquerung auch nicht gerade die Besten. Zwar würden rund 90 Wohneinheiten auf den rund 1,8 Hektar Fläche Platz finden, aber glücklich würden durch diese bauliche Insellage wohl dort nur wenige Anwohner und widerspricht auch den Grundsätzen der Stadtverwaltung Stuttgart.

Als Alternative bestünde zum einen die Möglichkeit, das Gelände der SG entsprechend zu erweitern und weitere Sportmöglichkeiten anzusiedeln. Doch die SG sieht keinen Bedarf, auch als Standort einer neuen Sporthalle kann sich das Gelände angesichts attraktiverer Flächen im Stadtgebiet nicht durchsetzen. Ein Gartenzentrum wäre zwar größentechnisch eine Variante, doch dank der U-Bahn nur sehr schwierig bis gar nicht städtebaulich machbar. Den Vorschlag, den Herr Krieger den Weilimdorfer Bezirksbeiräten als vorletztes dann machte, stieß auf heftige Gegenwehr: Lagerplätze für Landschaftsarchitekten. “Damit haben wir genügend schlechte Erfahrungen gesammelt, wir brauchen davon nicht noch mehr!” stießen die Bezirksvorsteherin Ulrike Zich und alle Parteivertreter ins gleiche Horn.

Doch zwei Vorschläge für das Gelände nahe der Haltestelle “Bergheimer Hof” waren dann ausreichend genug, das Prüfverfahren nun nicht ganz einzustellen: entweder die alten Gewächshäuser abreißen und als landschaftliche Ausgleichsflächen für andere Bauvorhaben im Stadtgebiet vorzuhalten – oder es eben der Jugendverkehrsschule aus dem Stuttgarter Westen anzubieten. Die muss sich bislang auf 0,6 Hektar engsten Raume “ausbreiten” und hätte in Weilimdorf mehr als Platz genug. Das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Gärtnerei könnte zu Schulungsräumen wie Verwaltungszwecke umfunktioniert werden, der südliche Bereich mit den Übungsflächen ausgestattet und die übrige Fläche im Norden begrünt bzw. renaturiert werden. Auch ist die U-Bahn-Nähe für Schüler aus dem gesamten Stadtgebiet sehr funktionell.

Und so konnten diesen beiden Vorschlägen die Bezirksbeiräte einstimmig zusstimmen, dass der Prüfauftrag auf Grundlage der Möglichkeiten “Ausgleichsfläche” und “Jugendverkehrsschule” durch die Stadtverwaltung fortgesetzt werden. Das eigentliche Problem aber, dass die Stadtverwaltung neue Bauflächen für Häuslebauer erschließen will, ist für Weilimdorf damit aber immer noch nicht abgeschlossen.

Foto (Goede): Herr Krieger (links) erläuterte den Bezirksbeiräten am 21. November den Prüfungsbericht zur Umgestaltung der ehemaligen Gärtnerei Walz.

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