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KIMBA in Weilimdorf schließt an Pfingsten seine Türe

Vor 6 Jahren wurde die KIMBA in Weilimdorf ins Leben gerufen – ein Paradebeispiel für Kinderbetreuung, das seinesgleichen sucht. Eltern können von montags bis freitags von 09.30 bis 11.30 Uhr ihre Sprösslinge dort bei einer betreuenden Mutter abgeben, die Betreuung kostet je 15 Minuten 50 Cent, maximal 2 Euro. Dieses Kleinod steht nun vor dem Aus, die Kosten laufen davon. Angedacht war die KIMBA von der Werbegemeinschaft Weilimdorf, damit Eltern in Ruhe in den Geschäften Weilimdorfs einkaufen können. Jedes Mitglied der Werbegemeinschaft steuerte mit seinem Beitrag ein Scherflein für die jährlichen Gesamtkosten von 6.000 Euro für Raummiete und Löhne bei. Doch gedacht war, dass nur 2.000 Euro hinzugeschossen werden müssen, der Rest durch die Einnahmen des Betreuungsgeldes und Spenden zusammen kommt. Dem war nicht so, die Werbegemeinschaft mußte alljährlich rund 4.000 Euro in das Projekt stecken. „Dies haben wir stillschweigend über die Jahre hinweg akzeptiert”, so WG-Aufsichtsratsmitglied Martin Futterknecht. Doch bei der jüngsten Mitgliederversammlung im Januar zogen die WG-Mitglieder die Notbremse, denn in Zeiten der wirtschaftlichen Flaute, die auch nicht spurlos an Weilimdorfs Gewerbetreibenden vorbei geht, muß gespart werden. „Wir müssen den Anker werfen und uns auf unsere Werberolle besinnen”, so Futterknecht. Denn die Eltern Weilimdorfs haben den Service nie konkret angenommen. Meist sind nur ein bis zwei Kinder vormittags für kurze Zeit in der KIMBA, nur in den raren Spitzenzeiten sind mal fünf Kinder in dem Raum im Untergeschoss der Löwen-Passage. Zuschüsse der Stadt Stuttgart – die bekanntlich die kinderfreundlichste Stadt Deutschlands werden will – sind nicht zu bekommen. Die Werbegemeinschaft ist genossenschaftlich organisiert und damit kommerziell – dies schließt Zuschüsse aus dem Vereinsetat des Bezirksbeirates aus. Auch das Jugendamt kommt als Sponsor in Frage, doch würden hier nur bei einer entsprechenden Auslastung Gelder fließen. So wird wohl nur noch bis Pfingsten (Ende Mai) die KIMBA ihre Türe für die Kids aus Nah und Fern öffnen, danach ist Schluss. Ein Warnschuss vor den Bug für die Kinderbetreuung in Stuttgart direkt zur Gemeinderatswahl, denn in der Landeshauptstadt fehlen weit mehr als 1.000 Kindergartenplätze. Mit der KIMBA geht wohl eine Nahtstelle zwischen öffentlicher und privater Kinderbetreuung verloren.

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