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Hbi W/F Herren macht das Spiel nochmal unnötig spannend

(MZ) Die Hbi Weilimdorf/Feuerbach trat die Reise am letzten Sonntag zur Reserve von Württembergligist TSV Schmiden mit dem Ziel an, endlich auch mal auswärts an die sehr guten Heimauftritte der letzten Wochen anzuknüpfen und den zweiten Auswärtssieg der Saison zu feiern. Nach 60 Minuten muss man als Fazit ziehen, das man zwar zwei sehr wichtige Punkte einfahren, dabei aber leider nur 30 Minuten überzeugen konnte.

Der Start in das Spiel verlief gut für die Nord-Stuttgarter, man nutzte eine frühe Zeitstrafe der Gastgeber um durch Tore von Fabi Hilsenbeck und Cedric Dörr schnell mit 0:2 vorzulegen. In der Defensive stand man zusammen mit Torhüter Benjamin Seeger auch recht gut und konnte aus den resultierenden Ballgewinnen immer wieder einfache Tore über die erste und zweite Welle erzielen, so wie beim Doppelpack von Colin Rieker zum 2:5 in der 10. Minute. Die Hbi W/F hatte das Spiel unter Kontrolle und konnte nach Toren von Jan Diller und Finn Graykowski nach knapp 20 Spielminuten zum ersten Mal fünf Tore vorlegen beim 6:11, was den Schmidener Trainer Christian Schüle zu seinem ersten Timeout veranlasste. Eine vierminütige Überzahl ab der 22. Minute spielte dann aber nicht der Hbi in die Karten, denn anstatt hier weiter wegzuziehen endete diese Phase nur mit einem Unentschieden und einem Zwischenstand von 11:15, so dass sich auch die Hbi-Bank zu ihrer ersten Auszeit genötigt sah um den etwas aufkommenden Schlendrian zu unterbinden. Dies zeigte in den letzten Minuten vor der Pause auch nochmal Wirkung denn nach einem Doppelpack von Pepe Fritz konnte man sich bis zum Halbzeitpfiff wieder auf 12:18 absetzen.

In der Kabine wurde dann explizit nochmals davor gewarnt, einen Gang runterzuschalten und das Spiel zu früh abzuhaken. Aber der Start in den zweiten Durchgang war vor allem offensiv sehr zäh, so konnte ein 7-Meter und weitere Chancen nicht genutzt werden. Zwar gelang auch dem TSV zunächst kein Treffer, aber beim 14:20 durch Tim Petschinka nach 36 Minuten konnte man zuletzt den 6-Tore-Vorsprung halten. Im Anschluss taten sich plötzlich auch in der im ersten Durchgang eigentlich stabil stehenden 6:0-Formation immer wieder große Lücken auf und die Gastgeber rückten Tor um Tor heran, so das Hbi-Trainer Michael Zimmermann schon nach 39 Minuten sein zweites Timeout nahm beim Stand von 18:21. Allerdings leider ohne die erhoffte Wirkung, denn nach dem 18:22 von Finn Graykowski konnten die Schmidener mit einem 4:0-Lauf zum 22:22 in der 43. Minute ausgleichen. Daraufhin wurde Nick Schmitt für den in der zweiten Hälfte zu oft im Stich gelassenen Benjamin Seeger eingewechselt und führte sich mit einem gehaltenen 7-Meter gegen den bis dahin vom Strich makellosen Marvin Züfle auch gut ein. Aber das Spiel war jetzt offen, wobei die Hbi W/F im gesamten Spiel kein einziges Mal in Rückstand geriet.

Durch die Defensivschwächen fehlte im zweiten Durchgang komplett das Tempospiel und erschwerend war man nun auch des Öfteren in Unterzahlsituationen. Auch im Positionsangriff machte sich die Unsicherheit aufgrund der Aufholjagd des Gegners bemerkbar und man verstrickte sich zu sehr in Einzelaktionen, anstatt die taktischen Vorgaben aus der ersten Hälfte weiter zu verfolgen. Nach dem man sich beim 25:27 knapp 9 Minuten vor dem Ende und einer Umstellung auf eine 5:1-Abwehr wieder auf zwei Tore absetzten konnte, ging es beim Stand von 29:29 in die letzten fünf Minuten. Cedric Dörr besorgte per 7-Meter wieder die Führung zum 29:30. Nach dem erneuten Ausgleich war es dann Jan Diller der nach 57 Minuten zur 30:31-Führung traf, was letztlich auch den Endstand bedeutete da beide Mannschaften zwar noch mehrmals in den Angriff kamen aber ohne zum erfolgreichen Torabschluss zukommen. Nach einer Parade von Nick Schmitt hatte die Hbi W/F alle Trümpfe in der Hand, aber leider spielte man viel zu überhastet nach vorne – so dass die Gastgeber 20 Sekunden vor dem Ende in Überzahl ihre letzte Chance hatten. Nach einem geblockten Wurf kam Marc Schmidt, nach einem Einwurf, nochmals frei vom Kreis zum Wurf und traf zum vermeintlichen Ausgleich, aber zum Glück für die Nord-Stuttgarter war eine Sekunde zuvor bereits die Sirene ertönt.

Hbi-Trainer Michael Zimmermann musste nach Schlusspfiff erstmal tief durchschnaufen um sich mit etwas Abstand über den wichtigen Auswärtssieg freuen zu können: „Am Ende stehen zwei Punkte und in ein paar Wochen fragt keiner mehr wie sie zustande gekommen sind. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und den Gegner offensiv und defensiv voll im Griff. Aber dann fehlt mir aktuell noch etwas die Erklärung, warum wir insbesondere in der Defensive so stark abbauen, was sich dann zwangsläufig auch auf unser Angriffsspiel auswirkt. Am Ende ist es zwar ein glücklicher, aber auch verdienter Sieg, weil wir über 60 Minuten nie in Rückstand waren.“ Mit dem zweiten Auswärtssieg der Saison baute man sein Punktekonto auf 14:8-Punkte aus und schob sich durch die Punktverluste der Konkurrenz vorübergehend auf den 2. Platz, was aber nur eine Momentaufnahme darstellt. Viel wichtiger sind die aktuell sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Herren: TSV Schmiden II – Hbi W/F I 30:31 (12:18)
Für die Hbi Weilimdorf/Feuerbach spielten:
Im Tor: Nicolai Schmitt, Benjamin Seeger
Feld: Hannes Diller, Jan Diller (8), Cedric Dörr (3/1), Pepe Fritz (5), Finn Graykowski (6), Fabian Hilsenbeck (1), David Martin, Tim Petschinka (4), Colin Rieker (4/1), Thomas Rinklef, Robin Wegfahrt
Auf der Bank: Leon Jungk, Michael Zimmermann, René Fritz

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