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Häskontrolle der Hörnleshasen verlief erfolgreich

Jedes Jahr zu Beginn der neuen Kampag­ne treffen sich die Mitglieder der Narrenzunft „Weilimdorfer Hörnleshasa“ zum traditionellen Häsabstauben. Bei der Gelegenheit wurden dieses Jahr gleich drei „Nachwuchshasen“ feierlich aufgenommen.

Anfang Januar wird die Fasnet in unseren Breiten traditionell erweckt. Viele Zünfte begehen dies – wie die Weilimdorfer Hörnleshasen – mit dem traditionellen Häsabstauben. Das Häsabstauben hat im Grunde einen ganz profanen Hintergrund. Früher haben die Narren ihre Kos­tüme und Masken während des Sommers auf dem Speicher aufbewahrt. Wenn das Häs dann zur Fasnet heraus­geholt wurde, musste es erst einmal auf Mottenlöcher untersucht und gegebenenfalls repariert werden. Und natürlich musste auch die übers Jahr verstaubte Maske ordentlich abgestaubt werden. Die Tradition der schwäbisch-alemannischen Fas­net geht übrigens schon bis ins 14. Jahrhundert zurück. 1310 wurde die Fasnet in Rottweil erstmals erwähnt.

Das Häs der Hörnleshasen geht auf die Geschichte vom Bauer Gerlach zurück, der einst in der Krummen Gasse, der heutigen Dachtlerstraße lebte. Als eben dieser Gerlach eines Tages sein Stückle inspizierte, sah er einen Hasen, der Männchen machte und seine Löffel spitzte. In der Geschichte ist nicht überliefert, ob der Bauer etwas kurzsichtig war, jedenfalls glaubte er einen Hasen mit Hörnern gesehen zu haben. Das erzählte er unter anderem auch einem Fremden, der die Geschichte verbreitete. So kamen die Weilimdorfer zu ihrem Spottnamen „Hörnleshas“ und die Narrenzunft zu ihrem Häs.

Beim Häsabstauben der Hörnleshasen wird inspiziert, ob wirklich alles am rechten Fleck sitzt. Die Ausstattung der Hörnleshasen sei ganz genau festgelegt und werde bei öffentlichen Auftritten auch kontrolliert, erklärt der Vorsitzende Volker Blanke.

Noch vor dem Häs der Hasen wurde von Häswartin Monika Haug das Häs des „Gerlach“ untersucht und für in Ordnung befunden. „Der Bauer Gerlach hat in diesem Jahr neue Haare bekommen“, erzählt Jürgen Bolkart. Nach über zehn Jahren habe er das auch verdient. Nach der Kontrolle legte der Gerlach seinen Fasnetsschwur ab und gelobte während der gesamten Kampagne seine Hasenschar zusammenzuhalten „und ihnen jeden Wunsch zu erfüllen bis dass der Aschermittwoch uns scheidet“. Auch die anschließende Kontrolle der Hasen ergab keine Beanstandung. Maske, Karotte und auch Bürzel wurden bei allen Anwesenden für in Ordnung befunden.

Das Häsabstauben ist immer auch eine schöne Gelegenheit, um neue Hästräger ganz offiziell zu begrüßen. In diesem Jahr konnten gleich drei Nachwuchshasen neu aufgenommen werden. Die neuen Hasen wurden bei der Kontrolle besonders sauber abgestaubt. Als „Aufnahmeprüfung“ müssen sie noch „ein Gläschen vom Blut des allerersten Hörnleshasen trinken“, erklärt Blanke. Vorstand und Gerlach unterstützten die drei Neuen dabei.

Die Kampagne sei in diesem Jahr glücklicherweise nicht so kurz wie im vergangenen Jahr, freut sich Pressehas Sabrina Pallas. Das Programm ist aber auch 2017 sehr umfangreich. Knapp 30 Veranstaltungen stehen in den nächsten Wochen an, darunter zahlreichen Umzüge und Abendveranstaltungen. Unter anderem sind die Hasen beim Umzug der Wildsaue vom Klingenberg-Durbach. „Bei dem Umzug sind nur Zünfte mit Tiermasken dabei“, erklärt Pallas.

Weitere Veranstaltungen in Nah und Fern, bei denen die Hörnleshasa mit von der Partie sein werden, sind der Umzug des Frohen Faschingsclub Gerlingen am 22. Januar, der Rathaussturm in Hemmingen am 28. Januar, die Donnernacht der Donnerhexen am 4. Februar oder der Umzug in Kornwestheim am 12. Februar. Sämtliche Daten der Kampagne 2016 sind auf der Internetseite www.hoernleshasa.de zu finden.

Schon am morgigen Samstag, 14. Januar, steht die Hasanacht in der Lindenbachhalle auf dem Programm. Für ihre eigene Abendveranstaltung haben die Hörnleshasa wieder ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Die Garden der Gesellschaften Titzo, der Renninger Schlüsselgesellschaft, der Zigeunerinsel, des Frohen Faschingsclubs Gerlingen und der Karnevallsfreunde Esslingen sorgen für flotte Tanzeinlagen. Maskentänze führen die Waldhufenstrohmer, die Filderer und der Narrenbund Neuhausen auf. D’Wefz­ga und die Lumpenkapelle sorgen mit Guggenmusik für Stimmung und den Höhepunkt der Hasanacht bildet wie immer der Auftritt des Männerballetts der Hörnleshasa. Los geht die Hörnleshasennacht übrigens ab 19.01 Uhr, Einlass ist ab 18.01 Uhr. Der Eintritt ist wie immer frei.

Ein weiterer Höhepunkt in der Kampagne in Weilimdorf ist dann der Rathaussturm. Zum Sturm auf den Amtssitz von Bezirksvorsteherin Ulrike Zich blasen die Hasen am 23. Februar ab 17.01 Uhr. Darüber hinaus sind die Hörnleshasen noch beim Fasching in der Altenwohnanlage am Lindenbachsee am 24. Februar.

Text/Fotos: Tommasi

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