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Erdbeben im Rheingraben

Zuerst tat es einen riesigen Schlag, dann wackelte der Boden – Gläser klirrten, Dachbalken ächzten. So schildern Bewohner aus dem Breisgau und Markgräfler Land das Erdbeben, das den Oberrheingraben am Samstagabend um 21.34 Uhr für 1,47 Sekunden erzittern ließ (im Bild die Seismographenkurve von Freiburg). Es erreichte auf der EMS-Skala die Stärke 4 bis 5 (Definition: Im Freien vereinzelt, in Gebäuden von vielen Personen wahrgenommen. Einige Schlafende erwachen. Geschirr und Fenster klirren, Türen klappern). In die Richterskala umgesetzt heißt dies Stärke 5,7 im Zentrum (zwischen dem französischen Epinal und St. Dié in den Vogesen) und 3,1 im Rheingraben. Schäden wurden nur vereinzelt entdeckt – insbesondere in Freiburg, Lörrach und Karlsruhe konnten an wenigen Gebäuden Risse verzeichnet werden. Die Experten rechnen in den nächsten Tagen noch mit weiteren Nachbeben.

Erdbeben rund um den Rheingraben sind keine Seltenheit. Der Graben ist Bruchzone zwischen West- und Osteuropa, die auseinanderdriftet. Durch den Druck der afrikanischen Kontinentalplatte, die nach Norden strebt, wird Europa entlang der Rhone und des Rheins auseinander gedrückt. In ferner Zukunft (in einigen Millionen Jahren) wird daher der Rheingraben durch einen Meeresarm, der von der Nordsee bis zum Mittelmeer reichen wird, ersetzt werden.

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