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Entwarnung für Weilimdorf an der Funkwellenfront

Seit Jahren sind sie in der Diskussion – die strahlenden Sendemasten der Mobilfunkbetreiber. Die Gegner sagen ihnen massive gesundheitliche Schäden nach, die Befürworter winken beschwichtigend ab. Um nun endlich Klarheit in die Strahlungsbelastung zu bringen, hat die Landesanstalt für Umweltschutz (LfU) Baden-Württemberg von Oktober 2001 bis März 2003 das Funkwellen-Messprojekt durchgeführt, deren Ergebnisse nun vorliegen. Etwa 10 Prozent der Landesfläche wurden mit Meßpunkten überzogen, allein der Großraum Stuttgart wurde mit einem Punktraster in der Summe von 577 Punkten eingemessen, weitere 318 Meßpunkte gab es im Großraum Mannheim-Heidelberg, Oberschwaben und Freiburg. Die Messergebnisse wurden frequenzselektiv unter Angabe der gemessenen Feldstärken ausgewertet, die Ergebnisse zeigen nun eindeutig, dass sämtliche Sendeanlagen nicht einmal 10 Prozent der zulässigen Grenzwerte (nach der 26. Bundesimmisionsschutzverordnung) erreichten. Die maximale Strahlung wurde übrigens am Meßpunkt 2156 mit 8,69 Prozent vom Grenzwert registriert – besser bekannt ist dieser Punkt als Fernsehturm Stuttgart. Im Stadtgebiet von Weilimdorf wurden 3 Meßpunkte eingerichtet: am Ende der Grefstraße, an der B295 mit der Kreuzung Solitudestraße und im Wald nahe der Solitude an der Hubertuseiche. Die Strahlungsbelastungen für Weilimdorf liegen lediglich zwischen 0,3 bis 2,28 Prozent vom zulässigen Grenzwert. Auffällig insgesamt ist aber, dass die Mobilfunkstrahlung kaum ins Gewicht fällt: diese ist bei den geringen Werten gerade mal mit 20 Prozent beteiligt, 18 Prozent fallen auf die Fernsehfrequenzen, 15 Prozent auf die Radiosender und immerhin 47 Prozent auf die “LMK”-Sendefrequenzen (Lang-, Mittel- und Kurzwellen). Somit sind die gesundheitlichen Bedenken für Mobilfunksendeanlagen nicht mehr haltbar. Wem dies allerdings nicht reicht, kann als Bürger auf eigene Kosten an seinem Wunschstandort Messungen durchführen lassen. Doch diese wären ebenso nur punktuell, denn wenige Meter daneben ergäben sich durch andere Umwelteinflüsse vollkommen andere Werte. Doch wenn am strahlungsreichsten Punkt der Region, dem Fernsehturm Stuttgart, nicht einmal 9 Prozent des Grenzwertes erreicht würden, sind selbst in Weilimdorf an den kleinen Sendemasten keine höheren Werte zu erwarten. Die Ergebnisse des Funkwellen-Messprojekt können auf der Homepage des LfU unter diesem Link eingesehen werden.

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