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Eichenprozessionsspinner werden bekämpft

(LHS) Ende April 2019 wird das Garten-, Friedhofs- und Forstamt wieder gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners (EPS) vorgehen. Die Bekämpfung ist notwendig, da die Haare der Raupen allergische Reaktionen hervorrufen können.

In diesem Jahr werden rund 2600 Eichen behandelt. Der Schwerpunkt liegt im Außenbereich von Schulen, Schwimmbädern, Kindergärten, in stark frequentierten Straßen sowie in Grün- und Sportanlagen. Die Behandlung der Blätter erfolgt bei trockener und windstiller Witterung, beginnend mit dem Blattaustrieb im April und dauert bis Ende Mai. Unmittelbar danach kann das jeweilige Areal wieder betreten werden.

Seit 2009 erzielt das Garten-, Friedhofs- und Forstamt gute Erfolge durch die vorbeugende Behandlung von Eichen mit einer wässrigen Neemöl-Lösung. Für Mensch und Tier ungefährlich, wird mit dieser Bekämpfungsmethode die EPSRaupenpopulation stark reduziert. Mit dem einmaligen Spritzen verschwinden nicht alle Raupen des Eichenprozessionsspinners. Später auftretende Gespinstnester werden durch Absaugen mit einem Spezialstaubsauger entfernt. In naturnahen Gebieten wie Waldflächen, Natur- und Landschaftsschutzgebieten erfolgt keine Bekämpfung der Raupen. Empfindliche Personen sollten deshalb beim Betreten dieser Gebiete auf eine möglichst komplette Hautbedeckung achten (Hals, Arme) und Flächen mit befallenen Eichen in den Monaten Juni bis August weitgehend meiden.

Bereits seit Jahrhunderten ist der wärmeliebende Eichenprozessionsspinner (EPS) ein in unseren Breiten heimischer Nachtfalter. Im Spätsommer legt er seine Eier auf den Zweigen der Eichen ab. Aus diesen schlüpfen Ende April bis Anfang Mai des Folgejahres Jungraupen, die sich von den frisch ausgetriebenen Eichenblättern ernähren. Auf Futtersuche wandern die Raupen häufig in langen Prozessionen – daher ihr Name – über Stämme und Äste, auch auf andere Eichen. Ab dem dritten Larvenstadium bilden die Raupen giftige Brennhaare aus. Diese können bei empfindlichen Menschen stark juckende, entzündliche Reaktionen der Haut, der Augen oder der Atemwege auslösen.

Neben dem ausschließlich auf Eichen spezialisierten Eichenprozessionsspinner gibt es noch zahlreiche andere Raupen- und Mottenarten, die im Frühjahr andere Bäume und Sträucher kahlfressen. Deren Gespinste sind oft sehr auffällig und umfassen ganze Sträucher und Bäume. Sie sind jedoch für den Menschen völlig harmlos und werden deshalb nicht beseitigt.

Hinweise zum Umgang mit den Raupen des Eichenprozessionsspinners

Der beste Schutz vor den Brennhaaren ist das Meiden betroffener Gebiete. Die Eichen sollten aufmerksam in Augenschein genommen werden, ob sich dort Nester des Eichenprozessionsspinners befinden, bevor man darunter seinen Liege- oder Picknickplatz einrichtet. Die Raupen und Nester sollten nicht berührt, empfindliche Hautbereiche wie Nacken, Hals und Unterarme sollten geschützt werden. Hundehalter sollten bedenken, dass auch ihre Vierbeiner allergisch auf die Brennhaare reagieren können.

Die Bekämpfung der haarigen Raupen sollte Fachleuten überlassen werden. Laien gefährden damit ihre Gesundheit. Bei Kontakt mit Raupenhaaren sollten Betroffene sofort die Kleider wechseln, heiß duschen und Haare waschen. Die Kleidung sollte nach Möglichkeit mit mindestens 40 Grad Celsius gewaschen werden.

Gegen den Juckreiz helfen Antihistaminika, die auch bei Insektenstichen Verwendung finden. Bei Auftreten allergischer Symptome sollte ein Arzt aufgesucht werden und dieser auf den (möglichen) Kontakt mit Raupenhaaren hingewiesen werden.

Foto: © Landeshauptstadt Stuttgart

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