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Bezirksbeirat will Solitudestraße mit Kreisverkehren entlasten

(RED) Sollten die städtischen Kassen klingeln, so steht Weilimdorf seit dem U-Bahn-Bau und der damit verbundenen Umgestaltung des Ortskernes vor mehr als 20 Jahren in naher Zukunft ein neues „Design” ins Haus. Seit langem ist der Verkehrsfluß der Kreuzungsbereiche Solitudestraße mit der Pforzheimer- und Glemsgaustraße an der Belastungsgrenze, Staus zu den üblichen Berufsverkehrszeiten im Kern rund um den Löwen-Platz der ganz normale Wahnsinn. Nun will der Bezirksbeirat diesem Chaos ein Ende bereiten – mit Kreisverkehrlösungen.

So wurde bereits im vergangenen Jahr das Stadtplanungsamt damit beauftragt, Lösungen für die Verkehrsproblematik in Weilimdorf zu suchen, die Favoritenrolle hatte schon damals der Kreisverkehr. Nun standen die Stadtplaner am Mittwochabend mit ihrem ersten Entwurf vor dem Bezirksbeirat und überraschten mit einer durchaus ausgereiften und fast schon abgeschlossenen Planungsphase. So soll im Zuge der Sanierung der Westseite der Köstlinstraße hier nicht nur neue Häuser mit vorgelagerten breiten Gehwegen sowie Parkbuchten mit Baumpflanzungen erfolgen, sondern das „Loch” der U-Bahn-Haltestelle Löwen-Markt gleich mit einer Fußgängerbrücke von der Buchhandlung PUNCTUM zur Metzgerei Nouvel verbunden werden, die Querung der Pforzheimer Straße mit einem Zebrastreifen den Fußgängern erleichtert werden. Die Fußgängerampel vor dem PC-Geschäft POWERCOM soll ebenfalls durch eine Zebrastreifen ersetzt werden. Doch das Hauptaugenmerk richtet sich auf die Solitudestraße. Hier soll im Kreuzungsbereich mit der Renn- und Pforzheimer Straße ein großer begrünter Kreisverkehr entstehen, die Ampeln würden komplett wegfallen, die Fußgänger erhielten Zebrastreifen, die in der Straßenmitte Verkehrsinseln erhalten (bislang sind dies die Abbiegerspuren für die Kraftfahrzeuge). Auch die Ampel an der Kreuzung mit der Glemsgaustraße soll den Plänen nach wegfallen. Doch aufgrund des geringen Platzes kann hier kein großer, sondern nur ein kleiner Kreisverkehr entstehen, der sich durch Pflastersteine vom üblichen Fahrbahnverlauf absetzen soll. So haben Busse und LKW die Möglichkeit, beim Einbiegen von der Glemsgau- in die Solitudestraße Richtung Korntal einwandfrei um die Kurve zu kommen, PKW sind durch die abgesetzten Pflastersteine dazu angehalten, der Kreisform zu folgen. Auch hier sollen die Fußgänger Zebrastreifen zur Straßenquerung erhalten, die Ampeln wären überflüssig. Das Planungsbüro Karajan war mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Diese hat ergeben, dass der Verkehrsfluß durch Weilimdorfs Stadtkern erheblich verflüssigt werde und selbst zu den Hauptverkehrszeiten durch die Kreisverkehre maximal zehn Sekunden je PKW „Wartezeit” zum Einfahren in den Kreuzungsbereich entstünden. Für den Schleichverkehr durch die anliegenden Anwohnerstraßen (Rennstraße, Goslarer und Stedinger Straße) würde dies das Aus bedeuten, da die lästigen Ampelwartezeiten entfallen. Die Bezirksbeiräte zeigten sich nach der Präsentation positiv überrascht und ginge es nach deren Willen, so würde Weilimdorf mit dieser Vorlage bereits „gestern” wieder zur Großbaustelle. Als Bauzeit für den reinen Verkehrsbau nannten die Vertreter des Stadtplanungsamtes ein knappes halbes Jahr, die Kosten würden sich auf rund 450 bis 500.000 Euro belaufen. Nun ist es Aufgabe der politischen Gremien und Gemeinderatsfraktionen, diese Planungsgrundlage zu einem Beschluss zu wandeln und die nötigen Gelder bereit zu stellen. Doch dies geht den Bezirksbeiräten nicht schnell genug: mit neun gegen vier Stimmen wurde nun die Stadtverwaltung aufgefordert, die Fußgängerampel am Westabgang der U-Bahn durch einen Zebrastreifen zu ersetzen, um hier eine erste Entlastung des Verkehrsflusses bereits im Vorfeld einer möglichen Neugestaltung des Weilemer Zentrums zu erreichen. Ein wenig außen vor blieb der Schotterplatz zwischen dem Löwen-Haus und der U-Bahn-Haltestelle. Hier konnten keine neuen Ideen vorgestellt werden. Die Einrichtung eines Biergartens mit schattigen Bäumen ist aufgrund des Untergrundes (Versorgungsleitungen und der U-Bahn-Schachtverlauf) nicht möglich. Vorrang hat daher weiterhin die Lösung der Verkehrsprobleme an der Solitudestraße, erst danach kann an eine Umgestaltung der Platzfläche gedacht werden, wie diese besser genutzt werden kann.

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