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Protesttag der Apotheken am 14. Juni 2023 – Apotheken in Weilimdorf bleiben geschlossen

(CG) Am 14. Juni 2023 protestieren die Apotheken bundesweit für eine faire Vergütung, weniger Bürokratie und das Ende von Null-Euro-Erstattungen für geleistete Versorgungen. Auch in Stuttgart-Weilimdorf und Umgebung bleiben deshalb die Apotheken geschlossen.

Die Notversorgung wird an diesem Tag nur durch die notdienstleistenden Apotheken sichergestellt. Auf großen Plakaten wird auf die Schließungen aufmerksam gemacht. In Weilimdorf werden die Apothekeninhaber mit ihren Mitarbeitern solidarisch an einem Stand auf dem Löwenmarkt die Weilimdorfer Bevölkerung über die Gründe zu diesem Protest informieren.

Der Protest der Apotheken richtet sich gegen die Politik der Bundesregierung, die die wichtige Arbeit der Arzneimittelversorgung auf verschiedenen Ebenen massiv gefährdet. „Wir Apothekerinnen und Apotheker machen uns große Sorgen. Wir haben heute weniger Apotheken in Deutschland als im Jahr 1980. Apotheken schließen, weil sie schlicht nicht mehr rentabel sind“, erklärt Christoph Gulde Inhaber der Solitude-Apotheke im Namen seiner Kolleginnen und Kollegen von der Giebel-Apotheke, der Malven-Apotheke, der Stadt-Apotheke und der Uhland-Apotheke. In Weilimdorf haben wir allein in den letzten zehn Jahren drei Apotheken verloren.

Wesentlicher Grund dafür ist, dass es im Grunde seit 20 Jahren keine ernstgemeinte Anhebung im Honorar für die pharmazeutische Arbeit gegeben hat. Das Honorar besteht zu einem wesentlichen Anteil aus einem Festbetrag, der die laufenden Kosten der Apotheke decken soll. „Während die Personal- und Betriebskosten um uns herum immens gestiegen sind, sind wir in unserem Honorar von jeglicher Entwick-lung abgeschnitten“, erklärt Christoph Gulde. Die Apotheker:innen empfinden das nicht mehr nur als ungerecht, sondern als existenzgefährdend. Sie blicken auch auf andere Versorgungsinstanzen, wie beispielsweise Arztpraxen oder Krankenhäuser, die wegen der steigenden Kosten Extra-Zahlungen erhalten haben.

Auch gegen mangelnde Anerkennung, Frustration über überbordende Bürokratie, extreme Arbeitsverdichtung und den mangelnden Willen der Politik, den dort arbeitenden Menschen zu helfen, wendet sich der Protest. „Die Fehlsteuerungen der Politik werden auch an den andauernden und immer schlimmer werdenden Lieferengpässen bei Arzneimitteln sichtbar. Es macht in der Apotheke eine unendliche Arbeit, unter diesen Bedingungen die Versorgung der Menschen zu gewährleisten. Eine finanzielle Anerkennung für diese Mehrarbeit allerdings wird uns versagt“, ärgert sich Apotheker Christoph Gulde. Stattdessen überziehen die Krankenkassen die Apotheken mit immer mehr Bürokratie und drohen mit Totalabsetzungen, die bei marginalen Formfehlern auf einem Rezept verhängt werden. Gulde: „Das geht einfach so nicht weiter. Wir kämpfen heute sichtbar für die Aufrechterhaltung einer stabilen, hochwertigen und ortsnahen Versorgung – und damit kämpfen wir für unsere und im Interesse unserer Patientinnen und Patienten.“

Patientinnen und Patienten mit planbarer Medikation werden gebeten, sich am Vortag oder am Tag nach dem Protest in ihrer Apotheke zu versorgen. Am Protesttag 14. Juni ist die Notversorgung mit Arzneimitteln durch die notdienstleistenden Apotheken gesichert. Die nächstliegende Notdienstapotheke ist an jeder Apotheke angeschlagen und kann sowohl im Internet als auch über die mobile Notdienstnummer 22 8 33 abgefragt werden. Von zu Hause aus lässt sich die nächstgelegene Notdienstapotheke außerdem mit Hilfe der kostenlosen Festnetznummer 0800 00 22 833 finden oder über die Internetseite www.aponet.de.

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