Da steht sie einsam und verlassen, hart an der Kante ins tiefe Loch. Am Boden harter Beton, wer dorthin abstürzt, ist in seine Bestandteile zerlegt. Doch sie ist standhaft, wehrt sich mit all ihren Bodenankern gegen die penetranten Schubser durch Transporter und LKWs. Die Rede ist von der SSB Abfahrtstafel auf der Westseite des Löwen-Platzes. Digital sind auf ihr die nächsten Abfahrtszeiten in die Fahrtrichtungen abzulesen – ein sinnvoller Service der Stuttgarter Verkehrsbetriebe, der einem den umständlichen Blick auf den Fahrplan erspart. Doch dann gibt es Zulieferer für die Händler am Löwen-Platz, die nicht gerade vorsichtig die Abkürzung von der Fußgängerampel vor dem Gebäude der LBBW nutzen, um auf die Nordseite des Platzes zu gelangen. Rein straßenverkehrsordnungstechnisch wären sie zur Einfahrt auf den Löwen-Platz neben dem Kaffee Nufer an der Solitudestraße verpflichtet – doch diese Einfahrt ist nun mal 300 Meter und 3 Ampeln weiter, es gilt die Zeitersparnis. Und so wird fleißig der Schlupfweg über den Fußgängerweg genommen, Transporter und LKW mit Aufbau haben breitentechnisch dort zwar ihre liebe Not, aber das stört die wenigsten. Und so muss die SSB immer wieder anrücken, um ihre Anzeigentafel gerade zu rücken und die beschädigten Teile austauschen. Das geht nun dem Bezirksbeirat zu weit und will der SSB helfend unter die Arme greifen: die Stuttgarter Verwaltung wird aufgefordert, hier eine Lösung zu finden, sei es mit einer Sitzbank unter der Anzeigentafel (wobei hier die Aussicht nicht gerade berauschend wäre) oder gar gleich einen Pfosten an der Pforzheimer Straße zu errichten, um das Einfahren auf den Platz an dieser Stelle zukünftig zu unterbinden. Und wenn das klappt, dann freut sich die Anzeigentafel auch ein wenig und bringt vielleicht die angegebenen Ankunfts- und Abfahrtszeiten zu 100 Prozent mit dem Fahrplan in Einklang und springt nicht mal “so eben” von 1 Minuten zurück auf 7 Minuten…