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2019 weniger Verkehrsunfälle und weniger Straftaten in Weilimdorf

(RED) Auch in 2019 gehörte Weilimdorf im Stadtgebiet Stuttgart zu den sichersten Stadtbezirken überhaupt. Erfreulicherweise gab es im vergangenen Jahr deutlich weniger Unfälle und auch spürbar weniger Straftaten.

Es waren erfreuliche Zahlen, die Alexandra Reymann, Leiterin des Polizeirevier 8 (Feuerbach/Weilimdorf) aus der Kärntner Straße 8 dem Sicherheitsbeirat und Bezirksbeirat Weilimdorf für das vergangene Jahr präsentierte.

Niedrigste Zahl an Verkehrsunfällen seit 2014

So sank die Zahl der Verkehrsunfälle in 2019 (894) auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2014 (846). Zwischenzeitlich war die Zahl auf bis zu 957 (2018) gestiegen. Dies entspricht allein gegenüber dem Vorjahr um einen Rückgang um 6,5 Prozent.

So gab es „nur“ 71 Verkehrsunfälle mit Personenschaden (minus 2,7 %), 257 Verkehrsunfälle mit Sachschaden (plus 1,2 %) und 566 Kleinstunfälle (minus 11,2 %). Es gab erfreulicherweise in 2019 keine Verkehrstoten (2018 war es eine Person), 72 Leichtverletzte (2018 waren es 78) und 13 Schwerverletzte (einer mehr als 2018). Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss gab es keine (minus 200 %), auch die Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss (7) gingen um 36 Prozent zurück. Stark zugenommen hat allerdings die Zahl der Verkehrsunfälle mit Fahrerflucht: von 201 auf 222 Fälle.

Bei den Verkehrsunfallbeteiligungen nahm die Zahl der Kinder um 20 % zu, die der Senioren um 14,8 %, auch die der jungen Erwachsenen stieg um 4,7%. Bei den an Unfällen beteiligten Fußgänger nahm die Zahl um 27,3 % zu. Rückläufig war 2019 die Zahl der Unfälle mit einer Stadtbahn (keine, minus 400%) und die der mit Motorrädern (minus 21,4%). Ebenso weniger Unfallbeteiligungen gab es bei den Radfahrern (minus 18,2%) und Pedelec-Fahrern (minus 60%). Erfreulich: im vergangenen Jahr gab es auch keine Schulwegunfälle.

Die klassischen Unfallhäufungsstellen in Weilimdorf waren am Ende auch keine mehr: So gab es keine Unfälle mehr an der Kreuzung Hemminger- mit Motorstraße (2018 waren es noch vier), an der Kreuzung Hemminger- mit Heimsheimer Straße und Mittleren Pfad gab es nur einen (minus 3), die Kreuzung der B295 mit Flachter- und Gerlingerstraße erlebte nach 17 Unfällen in 2018 in 2019 nur noch 8. Die Kreuzung der Solitudestraße mit Engelbergstraße und Spechtweg erlebte 4 Unfälle (nach 5 in 2018), die Bergheimer Steige gar nur 13 (2018 waren es noch 25). Als neuen Unfallschwerpunkt musste das Polizeirevier allerdings die Kreuzung der Pforzheimer Straße mit der Landauer Straße aufnehmen: hier gab es 4 Unfälle, passiert zwischen Fußgängern und Fahrzeuglenkern – ursächlich durch Fußgänger, die trotz roter Ampel anscheinend die Straße querten um die Stadtbahn der SSB zu erreichen.

Rückläufige Straftatenentwicklung

Während im gesamten Stadtgebiet Stuttgart die Zahl der Straftaten um 1 Prozent von 53.828 auf 54.347 zunahm, ging sie in Weilimdorf von 1252 (2018) auf 1231 (2019) um 1,7 % zurück. Während Straftaten gegen das Leben (plus 200 %), mit Stalking (plus 300 %), Diebstahl aus einem PKW (plus 175 %), gegen das Betäubungsmittelgesetz (plus 39 %) sowie Widerstand gegen die Staatsgewalt (plus 100 %) extrem stark zunahmen, ging die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 2019 im Stadtbezirk um 30 Prozent zurück, auch die Zahl der Körperverletzungen sank um beachtliche 16 Prozent. Noch deutlicher nahm die Zahl der Diebstähle in/an/aus einem KFZ um 83 % ab, die Zahl der Wohnungseinbrüche sank um 60 % (von 65 auf 26 Einbrüche) wie auch die Zahl der unerlaubten Graffiti (minus 32 %) und der Sachbeschädigungen (minus 22 %).

Drogenschwerpunkte in Hausen und Giebel

Als Drogenschwerpunkte musste das Polizeirevier seit 2019 die Stadtteile Giebel und Hausen ausmachen. Da hier auch in 2020 noch die Ermittlungen laufen wie verstärkte Kontrollen durchgeführt werden, bat Reymann die Bezirksbeiräte um Verständnis, dass sie hierzu noch keine weiteren Details veröffentlichen könne: „Seit wir jedoch zwei Festnahmen in diesem Jahr vorgenommen haben, gab es einen deutliche Rückgang bei Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz!“.

Steigende Zahlen der „Enkeltrick“-Fälle und bei der Jugendkriminalität

Gab es 2018 in Weilimdorf nur 40 von bekannt gewordenen „Enkeltrick“-Betrugsfälle, waren es 2019 bereits 88. Hier hofft Reymann auf die anhaltende Aufklärung durch die Medien, dass diese Betrugsmasche immer weniger Senioren betrifft.

Ebenso stark zugenommen hat von 2018 auf 2019 die Jugendkriminalität, sie stieg von 16 auf 29 Fälle. Hier verwies Reymann auf die sehr gute Zusammenarbeit der Polizei mit der Mobilen Jugendarbeit in Weilimdorf. „In 2020 wird es coronabedingt sicherlich zu weniger Fällen kommen, leider haben wir deswegen auch weniger mit der Mobilen Jugendarbeit zusammenarbeiten können“, so Reymann. Alles habe seine Sonnen- und Schattenseiten.

Bezugnehmend auf die vorab zur Sitzung eingereichten Fragen wie die Anzahl von Verkehrskontrollen, Geschwindigkeitskontrollen und zu Falschparkern im Stadtbezirk verwies Reymann darauf, dass dies nicht Aufgabe der Polizei, sondern des Städtischen Vollzugsdienstes der Landeshauptstadt Stuttgart sei und ihr hierzu keine Fallzahlen vorliegen.

Mehr Zusammenarbeit mit Bezirksbeirat erwünscht

Abschließend wies Alexandra Reymann darauf hin, dass das Polizeirevier gerne mit dem Bezirksbeirat enger zusammenarbeiten kann und will: „Gerne sind Sie ein Bindeglied zwischen Bevölkerung und uns!“. So sollen die Bezirksbeiräte z.B. Vorschläge machen, wo sie mögliche Brennpunkte verorten oder auch den Radverkehr im Auge behalten, da die Polizei nicht immer und überall zu 100 Prozent sein könne. Durch die Zusammenarbeit könne neben mehr Bürgernähe auch mehr Transparenz für die Arbeit der Polizei geschaffen werden. In 2020 waren die Polizisten des Reviers in Weilimdorf zudem verstärkt auch als Fahrrradstreife unterwegs, dies aber vor allem nachts: „das bekommt nicht jeder unbedingt mit“, schmunzelte Reymann. Die Bezirksbeiräte gaben am Ende Reymann einige Hinweise zu möglichen Kontrollen im Stadtbezirk mit auf den Weg und dankten dem Revier und den Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz in Weilimdorf.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik für Stuttgart kann im Internet unter https://ppstuttgart.polizei-bw.de/statistiken/ jederzeit eingesehen werden.

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